Berufliche Bildung stärken
Die berufliche Bildung in Deutschland verdient Wertschätzung und Anerkennung. Eine qualitativ gut ausgebaute berufliche Bildung sichert den Betrieben qualifizierte Fachkräfte, bietet Jugendlichen nachhaltige Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden sowie der wirtschaftlichen Stärke in unserem Land.
Im DHB-Interview Michaela Schmidt, Abteilungsleiterin Berufsbildung bei der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg:
DHB:
Frau Schmidt, in den kommenden Wochen finden sich viele Termine zur Lehrstellensuche und zu Lehrstellenangeboten. Warum?
Michaela Schmidt:
Wir wollen durch die Dichte von Veranstaltungen mit unseren Betrieben und Partnern die berufliche Bildung ins Blickfeld von Schülern, Eltern, Großeltern rücken. Handwerkern, Händlern, Gastronomen, ja auch Kliniken und Arztpraxen und sogar der öffentlichen Hand fehlt der Nachwuchs. Berufliche Bildung muss gestärkt werden. Das sind die Fachkräfte für morgen. Wenn es nicht gelingt, mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung zu begeistern, gehen uns die Fachkräfte aus. Wer weiß, wie dann später wirtschaftlicher Erfolg aussehen soll? Die derzeit teils langen Wartezeiten im Handwerk geben nur einen Vorgeschmack darauf, was uns in der Zukunft blüht, wenn wir nicht mehr junge Menschen für eine berufliche Ausbildung gewinnen.
DHB:
Mitte April gibt es die „Woche der beruflichen Bildung“ unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Was bietet die ostbrandenburgische Handwerkskammer?
Michaela Schmidt:
Wir stellen am (19. April) in dieser Woche u.a. Ausbilder und Ausbilderinnen vor. Unter dem Slogan „Meister in die Klassen“ wollen wir viele Handwerker dazu bewegen, in Schulen ihren Betrieb, ihr Handwerk zu präsentieren. Toll wäre, wenn es nach und nach zu langfristigen Patenschaften kommen würde. Handwerksbetriebe als Patenfirmen von Schulen. Zudem sind wir noch immer davon überzeugt, dass Eltern die erfolgsreichsten Berufsberater sind. Schülerinnen/Schüler und ihre Eltern sind daher am 19. April ab 14.00 Uhr im Jobcenter Frankfurt (Oder) herzlich willkommen. Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, um die Ausbildungsangebote unserer Handwerksunternehmen für das Ausbildungsjahr 2018/19 bekannt zu machen.
DHB:
Und was bietet die HWK am 26. April zum Zukunftstag im Frankfurter Bildungszentrum?
Michaela Schmidt:
Leider gibt es keinen Werkunterricht mehr, nur, das aber auf exzellentem Niveau, in der Waldorfschule. Dank des ÜAZ im Erlengrund und der Beschäftigungsförderung der Stadtverwaltung konnten wir 10 große Werkzeugkoffer herstellen, die Werkzeuge und Material von vielen Handwerksberufen enthalten. Die Schüler, die am Zukunftstag in die Kammer kommen, können also viele verschiedene Handgriffe mehrerer Berufe „üben“, ihre Fertigkeiten zeigen. Wir haben außerdem die Möglichkeit, in unserem Kosmetikkabinett, gemeinsam mit den Teilnehmern, kleine Übungen aus dem Tätigkeitsfeld der Kosmetiker durchzuführen. Wir versprechen uns auch an diesem Tag, Jugendlichen die berufliche Ausbildung näher zu bringen.
DHB:
Die Märkische Oderzeitung unterstützt die „Lehrberufeschau des Handwerks“ am 16. Mai. Nennen Sie bitte die Handwerke, die sich im ÜAZ präsentieren werden.
Michaela Schmidt:
Wir sind noch nicht fertig mit der Akquisition von Innungen und Betrieben, haben aber bereits Zusagen von mehr als 20 Handwerksfirmen. Bäcker, Fleischer, Fliesenleger, Elektriker, Kosmetiker, Heizungsbauer, Sanitärinstallateur, Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer, Schornsteinfeger, Friseur, verschiedene Bauberufe, Gerüstbauer, Hörakustiker, Orthopädietechniker, Fotograf, Metallbauer, Rollladen- und Jalousiebauer, Orgelbauer, Sattler, Raumausstatter.